Die am häufigsten vorkommenden Krankheiten sind der Befall von Kiemenwürmern oder Darmflagellaten. Kiemenwürmer äußern sich dadurch, dass einer der Kiemendeckel klemmt, die Atmung stark beschleunigt ist oder das Tier würgt. Mit dem Medikament Flubenol kann dies gut bekämpft werden. Symptome bei Darmflagellaten sind Dunkelfärbung, Abmagerung und weißer gallertartiger Kot. Das geeignete Heilmittel ist hier Metronidazol, das genauso wie Flubenol nur beim Tierarzt erhältlich ist.

Meine Diskus werden in bei uns üblichem Leitungswasser gehalten, wobei der pH-Wert bei 7,5, der Härtegrad bei 4 ‑ 5 liegen soll. Pro Diskus muss man mit mindestens 501 Wasser rechnen, das 27 ‑ 30' C warm sein sollte. Dieses Wasser wird über Außenfilter gereinigt. Rote Mückenlarven, Shrimps, Artemia, Krill, aufbereitetes Truthahn‑ und Rinderherz, Enchyträen und Fertigfutter bilden die Nahrungsgrundlage. Ab und zu reichere ich das Futter mit Vitaminen an.

Ein wenig aufwändiger ist die Diskuszucht. Dafür haben die Diskus in einem 125 l Zuchtwürfel Platz. Über große Filterbecken, die mit verschiedenen Filtermaterialien wie Tonröhrchen und Filterwatte bestückt sind, wird das Aquariumwasser in der Zuchtanlage gereinigt. Für die Zuchtanlage verwende ich Osmosewasser, das  mit Leitungswasser vermischt wird. Der pH-Wert liegt hier bei 5 bis 6, die Temperatur beträgt 28°C bis 30°C und die Leitfähigkeit sollte im Bereich zwischen 80 bis 120 ps befinden. Äußerste Sauberkeit in den Zuchtaquarien ist wichtig.

Bekanntermaßen sind alle Diskusarten untereinander kreuzbar, wodurch es zu vielen verschiedenen Farbschlägen kommt. Das ideale Zuchtalter beträgt für Weibchen 14 Monate, für Männchen 18 Monate. Das Geschlecht lässt sich schwer bestimmen. Männchen gleicher Bruten sind meist größer. Schwarze und weiße Mückenlarven und Enchyträen begünstigen den Laichansatz.

Ein erstes Anzeichen für ein Ablaichen ist ein aufeinander Zuschwimmen, sich Zunicken und eventuell ein Zittern am ganzen Körper. Dabei werden die letzten 4 bis 5 Körperstreifen dunkler.

Ein normales Gelege umfasst ca. 200 bis 300 Eier. Gelege_1 Die Eier entwickeln sich bei 28° C in gut 60 Stunden, bei 30° C bereits in 55 Stunden. Nach 24 Stunden werden die Diskuseier dunkler, 36 Stunden später ist ein schwarzer Kern zu sehen. Die Larven nehmen 48 Stunden nach dem Ablaichen ihre Form an. Sie schlüpfen dann nach weiteren 12 Stunden. Nochmals 60 Stunden vergehen, bis die Larven frei schwimmen.Gelege_2 Die ersten drei Wochen ernähren sich die Jungen von den Nährschleim, den die Elterntiere auf ihrer Haut bilden.Gelege_3 Dann werden sie in ein 60 Liter Becken umgesetzt und mit Artemiakrebsen gefüttert. Jetzt gewöhne ich die Jungen auch langsam an normales Leitungswasser. Jungfische von einen bis sechs Monaten benötigen 5 bis 10 Futtergaben täglich. Artemia, Cyclops, fein geschabtes Rinderherz, Grindalwürmer und Futtertabletten gehört auf den Speiseplan der Heranwachsenden. Für eine gesunde Ernährung und ein schnelles Wachstum ist eine ausreichende Vitamin‑ und Mineralstoffversorgung über den Futterweg notwendig.

Da die kleinen Diskus schnell wachsen, wird immer mehr Platz notwendig, mehrmals ziehen sie in größere Becken um. Nach 4 Wochen haben sie die Größe eines 5 Cent Stückes, mit 12 Wochen messen sie von Schwanz bis zum Kopf gute 5 cm.Anlage_1
Hat man sich entschlossen einen Diskus zu kaufen, so empfehle ich folgendes zu beachten. Der Diskus sollte eine runde, gleichmäßige Form aufweisen und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Augen‑ und Körpergröße zeigen. Die Stirnpartie sollte bullig und nicht eingefallen sein.. Diskusjungfische im verkaufsreifen Alter zeichnen sich durch einen großen Hunger und ständige Aktivität aus.

Dunkle, fast schwarz gefärbte, apathisch wirkende Fische sollte man nicht kaufen.

Diskusfische lassen sich sehr gut in bepflanzten Aquarien halten. Als Bepflanzung finden für den Hintergrund Vallisneria, in der Mitte Echinodorus‑ und Anubiasarten Verwendung. Für den Vordergrund empfehle ich kleinbleibende Cryptocorynen. Die rote Variante von Nymphaea lotus bringt einen schönen Farbkontrast. Alle diese Pflanzen vertragen die hohen Temperaturen von ca. 28 'C sehr gut.

Diskusfische in bepflanzten Becken lassen sich gut mit roten Neonsalmler (Paracheirodon axelrodi) , dem Rotkopfsalmier (Hemigrammes bleheri), sowie weiteren Salmlerarten vergesellschaften. Welse wie Ancistrus dolichopterus, Hypostomus punctatus oder ein Schwarm Corydoras sind eine echte Bereicherung für ihr Diskusbecken. Unter den Buntbarschen bieten sich Apistogramma oder Papiliochromis an. Skalare gelten als Krankheitsüberträger und Futterkonkurrent, sie sollten deshalb nicht ins Diskusbecken.

Sollten Sie neugierig geworden sein,  können Sie sich gerne von der Schönheit meiner Diskusfische bei einem Besuch in  meiner Zuchtanlage überzeugen.

Text/Bilder:Helmut Kolbeck
A.T.V. Schwandorf

 

   
© ATV-Schwandorf e.V.