1

Äußere Gestaltung des Aquariums

a)

Paßt sich das Aquarium in seinem gesamten Erscheinungsbild der Raumgestaltung an und wirkt es nicht als Fremdkörper? Ist die Sichthöhe dem Standort angepaßt (Mitte Sichtscheibe gleich Augen­höhe)?

Flexible Bewertung durch gege­bene Möglichkeiten.

Geringe Abzüge bei Diskrepanz.

Geschmack des Aquarianers berücksichtigen. Finanzielle Mög­lichkeiten außer acht lassen.

Sauber und ordentlich.

Beurteilen Sie den optischen Ein­druck beim Betreten des Raumes. Dabei soll die Inneneinrichtung des Aquariums auch aus der Entfer­nung wirken und zum Nähertreten einladen (Blickfang).

 


Bei der Bewertung nicht der Innenarchitekten spielen - auch ein Kelleraum ist im Sinne der Bewertung ein Raum!

2

Innere Gestaltung des Aquariums

a)

Wasserstand und Streben

Streben nicht sichtbar = sehr gut.

Streben sichtbar = befriedigend.

Wasserstand sichtbar= mangelhaft.

Fischgerechte Wasserhöhe bei Aquaterrarien und offenen Aquarien.

(Schützenfische oder die Springfreu-digkeit der Fische berücksichtigen)

Rück- und Seitenwände ungekünstelt natürlich, keine grellen Farben.

Seitenwand einsehbar: Zu behandeln wie Frontscheibe.

Anzustreben: Bis auf einen Durchblick auf die Rückwand sollten Rück- und Seitenscheiben dekoriert sein.

(Pflanzen - Holz- Steine)

Möglichst natürliche Materialien verwenden!

Sind die Pflanzen in die Dekoration einbezogen, dürfen diese nicht als Pflanzen gewertet werden!

In diesem Fall sind sie Dekoration!

Der Versuch einer Biotop-Dekoration ist wünschenswert und hoch zu bewerten.

Wurden Höhlen, Unterstände oder andere Versteckmöglichkeiten geschaffen?

In reinen Pflanzenaquarien bieten die Pflanzengruppen gute bis sehr gute Versteckmöglichkeiten.

b)

Der Bodengrund - wenn sichtbar - sollte rein optisch sauber wirken.

In Cryptocorynenbeständen ist leichter Mulmbefall am Boden nicht negativ zu bewerten.

Ein sehr heller, zu Reflexionen neigender Bodengrund ist abzuleh­nen. Scharfkantige Materialien sollten vermieden werden!

Sichtbarer veralgter Bodengrund an der Frontscheibe ist negativ zu bewerten.

Bei Verschmutzungen, Veralgun­gen und Beschädigungen, je nach Grad der Beeinträchtigung, Punktabzug. Lassen sich Fische und Pflanzen nur schemenhaft erkennen

= mangelhaft.

Ist das Wasser vollkommen klar = volle Punktzahl

= volle Punktzahl

Geringe Schwebestoffe

= geringer Punktabzug

Starke Trübung des Wassers

= mangelhaft

 

c)

Ohne den geringsten Versuch der Tarnung an der Sichtscheibe angebracht = mangelh. - ausreich.

Nicht direkt störend aber sichtbar

= befried. - gut

Durch Tarnung o. a. Möglichkeiten nicht sichtbar = sehr gut

Diffusor-Ausströmer-Filterauslauf, in Verbindung mit guter Wasserum-wälzung.

In Pflanzenaquarien das Austreiben von CO2 vermeiden! Sonst wie bei C1.

Die Wassertemperatur muß jeder­zeit kontrollierbar sein! Sonst wie bei C1.

Gilt auch für CO2-Anlagen, Kabel und Zuleitungen.

Sonst wie bei C1.

3

Fische




a)

Nur bei erkennbaren Krankheits­merkmalen mit Punktabzug bewerten. Vergreisungserscheinungen einzelner Tiere sind nicht zu werten!

Negativbeispiel: Ichthyophthirius im fortgeschrittenen Stadium

= mangelhaft

Nur voll ausgefärbte erwachsene Tiere können die volle Punktzahl erhalten! Halbwüchsige Tiere

= geringer Punktabzug

Leitbilder schaffen!

Zusatz: Bei einigen Arten die Tageszeit bei der Beurteilung der Farben beachten.

Nur gut entwickelte adulte Tiere können die volle Punktzahl erhalten!

Ist ein Aquarium nur mit heranwach-senden Tieren besetzt, je nach Zustand bewerten. Sind Jungtiere mit Eltern im Aquarium, werden nur die erwachsenen Tiere bewertet.

Bei Flossenschäden (Krankheit bzw. Rauferei) oder durch Züchtung von Schleierformen mit Bewegungsein-schränkung, ein dem Zustand entsprechender Punktabzug.

b)

Nicht zu viele Arten in einem Aquarium - kein Sammelsurium.

Fische sind keine Briefmarken!

Auf tierschutzgerechte Haltung achten!

Die Arten müssen in ihren Ansprüchen und Verhalten zusammenpassen!

Nur bei richtiger Zusammenstellung

= volle Punktzahl.

Negativbeispiel: Raubfische mit Friedfischen oder sehr ruhige Arten mit ausgesprochen lebhaften Arten vergesellschaftet

= mangelhaft.

Temperatur-Optimum der gepflegten Tiere beachten. Abweichungen sollen plus/minus zwei Grad nicht überschreiten.

Negativbeispiel: Tanichthys albonubes - Trichogaster leeri

= mangelhaft.

Einzeltierhaltung bei Schwarmfischen bedeutet Streß u. Krankheit für die Tiere. Schwarmhaltung (mind. 8 - 12 Tiere) ist zwingend erforderlich!

Werden bewußt Einzeltiere gepflegt

= mangelhaft.

Alte Einzeltiere aus früheren Beständen, soweit feststellbar, sollten nicht bewertet werden!

c)

Die Haltungsanforderungen müssen bei der Gestaltung und Einrichtung der Aquarien unbedingt berücksichtigt werden. Je nach Art geeigneter Bodengrund, Steine-, Holz- und Pflanzendekorationen zählen dazu. Der arttypisch erforderliche Raumbedarf der Tiere muß in den Aquariengrößen sichtbar werden. Punktabzug bei entsprechenden Verstößen.

Gerade in der Aquaristik gilt:

‘In der Bescheidenheit zeigt sich der Meister!’

Als Faustregel mag gelten: Ein fingerlanger Fisch benötigt etwa 20 - 25 Ltr. Wasser.

Die Temperatur muß im min./max.-Bereich der gepflegten Tiere liegen.

Unbedingt Temperatur kontrol­lieren!

Richtet sich ganz nach dem artspezifi-schen Verhalten der gepflegten Tiere. Ein Schwarm von 10 Kongosalmlern braucht als untere Grenze ca. 1 m freie Schwimm­strecke im Aquarium.

4

Pflanzen




a)

Die ausgewählten Pflanzenarten müssen den Maßen des Aquariums entsprechen.

Große Arten gehören auch in entsprechende Behälter.

Optimale Formen und Farben bei den Aquarienpflanzen stellen sich nur dann ein, wenn den Bedürfnissen der Pflanzen voll entsprochen wird!

Nur gesunde und submers wachsende Pflanzen - die zum Zeitpunkt der Bewertung auch größenmäßig ins Aquarium passen müssen - können die volle Punktzahl bekommen! Neu eingesetzte Pflanzen, die noch ihre emersen Blätter tragen, dürfen im Sinne der Heimschau bei ‘Größe-Form-Farbe’, diese Punktzahl nicht erhalten!

Ihr Habitus kann nur mit ausreich. oder mangelh. bewertet werden! Je nach Anteil in der Gesamtmenge beurteilen! Bei Stengelpflanzen muß Einkürzen akzeptiert werden! Es darf immer nur das bewertet werden, was zum Zeitpunkt der Bewertung angetroffen wird!

b)

Kreativ schaffende Menschen sind im Umgang mit der Farbe ‘rot’ sehr zu­rückhaltend. Bei der Bepflanzung un­serer Aquarien sollten wir uns diesen Grundsatz ebenfalls zu eigen machen.

Die einzelnen Pflanzengruppen sollten sich in Form (Blattform) oder Farbe optisch deutlich unterscheiden und eine dem Aquarium angepaßte Größe aufweisen.

Zu viele Arten auf engstem Raum zerreißen ein harmonisches Bild. Als Faustregel kann gelten:

Pro 10 cm Aquarienlänge eine Art - Solitärpflanzen nicht gerechnet.

Durch die Wahl der Pflanzen und ihre, unter Berücksichtigung der bildwich­tigen Punkte gekonnte Gruppierung, soll eine optisch ansprechende Unterwasserlandschaft entstehen.

c)

In Aquarien, die gezielt zur Heimschau neu eingerichtet und bepflanzt wurden, kann in unserem Sinne von Pflanzen­wuchs nicht gesprochen werden!

Auf submerse Herzblätter u. Neu­triebe achten!

Blattschäden je nach Umfang der Beschädigung beurteilen. Ein beschädigtes Blatt einer Pflanze unter vielen, kann auch im Sinne der Heimschau immer noch ‘sehr gut’ bedeuten!

Unter den Algen finden wir durchaus auch dekorative Wuchsformen! Unser Interesse gilt jedoch nur den Wuchs­formen, die in den Aquarien nicht gerne gesehen werden! Je nach Befall sorgfältig abwägen und die Bewer­tungsskala (1-15 Punkte) sinnvoll nutzen.

Verschmutzungen weisen immer auf eine ungenügende tiergerechte Haltung hin und können deshalb nur negativ bewertet werden. Sorgfältig beobachten (gründelnde Fische oder mangelhafte Pflege), erst danach die Punkte wohlüberlegt vergeben!


   
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